Der Lerchenspiegel

Eines Tages kreist über der Eiche ein dunkler Rabe und lädt die umstehenden Vögel ein, ihm zu folgen und im Tausch gegen Beeren an ihn zu glauben. Von den saftigen Früchten angezogen, schließen sich ihm nach und nach viele Vögel an und gehorchen ihm. Kurz darauf erklärt die Krähe, dass das elegante Gefieder schwarz sein müsse und dass ein melodisches Lied nicht anders als „Croa“ sein könne. Dann befiehlt er seinen Anhängern, den Croa-Croas, dies im ganzen Tal durchzusetzen, und schon bald bedecken sie das Gefieder derer, die Widerstand leisten, mit Teer und knebeln die Schnäbel derer, die sich weigern, gemeinsam zu singen. Doch in der darauffolgenden Woche taucht eine weitere Krähe auf und ruft angesichts so viel Gleichförmigkeit: „Hä? Hä? Sie sind verrückt ?".Einige neugierige Croa-croas beschließen, ihm in das benachbarte Tal zu folgen, wo sie das Wunder und Glück der Vielfalt wiederentdecken werden ... Text: Christos – Illustrationen: Virginie Rapiat