MOOS

Ein alternder Botaniker von internationalem Ruf zieht sich in sein Elternhaus auf dem deutschen Land zurück, um ein letztes Buch zu schreiben, in dem er die Methoden der modernen Botanik kritisiert. Während er mit dem Schreiben fortschreitet, erkennt er, dass seine wissenschaftliche Arbeit der Katalogisierung und Klassifizierung der Flora der ganzen Welt ihn eigentlich von der Natur, ihrer Vitalität und ihrem grundlegenden Wesen ferngehalten hat. Und während seine körperliche Kraft nachlässt und sein Gesicht allmählich von einem grünen und mysteriösen Moos überwuchert wird, erinnert er sich an das zwanghafte Bedürfnis seines Vaters, die Vegetation zu beschneiden und das natürliche Vordringen des Waldes an die Grenzen ihres Eigentums immer weiter zurückzudrängen. Zwischen Schreiben und Spaziergängen erinnert er sich auch an seine Flucht mit seiner Familie vor dem beginnenden Faschismus oder an seine ersten Liebschaften. Klaus Modick lässt uns in die Gedanken eines Mannes eintauchen, der sein Leben überprüft und zu einem neuen, tieferen Verständnis von Liebe, Tod und der natürlichen Welt gelangt. Es bietet auch eine philosophische Reflexion über Sprache und wie sie uns vom lebendigen Herzen dessen, was sie bezeichnet, fernhalten kann. Mousse erforscht schließlich unsere grundlegendsten Bedürfnisse nach Transzendenz und Verbindung zur Welt und liefert ein bewegendes Zeugnis unserer innigen Beziehung zur Natur. Aus dem Deutschen übersetzt von Marie Hermann Eine meisterhafte Öko-Fiktion, die die innige Verbindung erforscht, die Menschen mit der Natur verbindet.