Wenn ich rausgehe, verliere ich mich

Sie erzählt, skurril, Schnipsel ihres Daseins, hemmungslos und mit Gier, von ihrer und ihrer Zeit, „kleine Leute“, wie man so schön sagt: Schulstücke, Chöre bekannter Lieder, Kiezkino und ihre Helden, Kriege, ein dreckiger Ehemann, die Härte ihrer Arbeit als Arbeiterin. Aber für ihren Enkel ist sie viel mehr als das: Sie ist seine Heldin, seine fürsorgliche Großmutter, seine Herzensdame. Zwischen ihnen ist es eine Liebe, von der wir nicht wissen, wie wir sie ausdrücken sollen, die wir zeigen, indem wir kleine Gerichte zubereiten und uns skurrile Geschichten erzählen. So viele Geschichten, die "purzeln" und die der Erzähler-Enkel gewissenhaft in einem Notizbuch festhält. Auf den Seiten verbindet die sprudelnde und großzügige Schrift die flüchtige Erinnerung. Es ist auch die Erfindung einer Sprache, die das Porträt einer extravaganten Großmutter ausmacht.