Worüber wir reden, wenn wir über Kriminalität reden

In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Menschen, die öffentlich über ihre Erfahrungen mit Kriminalität sprechen, bemerkenswert gestiegen. Früher waren diese persönlichen Berichte auf Polizeiwachen und Gerichtssäle beschränkt, doch heute sind die Buchhandlungen voll mit Autobiografien von Häftlingen, Kriminellen, Polizisten und Rechtsanwälten, und auf Streaming-Plattformen werden stundenlange Interviews mit Serienmördern, zum Tode Verurteilten, Bürgerwehrleuten und Gangmitgliedern gezeigt. In „Worüber wir reden, wenn wir über Verbrechen reden“ untersucht die Kriminologin Jennifer Fleetwood sieben berüchtigte Kriminalgeschichten, um diesen modernen Bekenntnisimpuls zu verstehen. Dazu gehören Howard Marks‘ ausgefallene Autobiografie „Mr. Nice“, Shamima Begums umstrittenes Interview in der Times, Prinz Andrews desaströser Auftritt bei „Newsnight“ und Myra Hindleys unveröffentlichte Gefängnisbriefe.